Wir sind losgefahren! Wir haben´s tatsächlich gemacht! Der Moment, auf den wir so lange hingearbeitet haben, war nun da. Das Gefühl der Erleichterung kommt in Wellen, selbst 5 Tage danach. Immer wieder kullern Freudentränen über unser Gesicht. Zumindest bei Martin und mir.

Abschied

Mein innerliches Abschiednehmen hat schon Anfang des Jahres begonnen. Dann hatten wir die letzten Wochen schöne, rührende und feierliche Abschiede mit Freunden und Familie. An den letzten 2 Tagen hatte ich genug vom Verabschieden. Ich wollte einfach nur gehen. Nur noch nach vorne schauen, nicht mehr zurück. Ein Ende von den „to-do´s“.

Hallo Welt

An der Walserschanze haben wir einen lauten Juchzer gelassen. Voller Übermut. Wir hatten uns schon so lange diesen Moment ausgemalt und uns das Gefühl dazu vorgestellt. Dieses Gefühl hat uns auch Kraft gegeben weiter zu machen. Und jetzt ist es da. Wir können es kaum glauben, dass wir nun da sind wo wir sind: mitten in unserem Familienabenteuer. Oder wie Martin es nennen würde: Expedition.

Voller Vertrauen

Mein momentaner Lieblingsspruch lautet: „Glück ist wie pupsen: wenn man es erzwingt, wird es Kacke.“

Loslassen. Wenn ich eines gelernt habe die letzten 10 Monate, dann loslassen. Ich habe mich verabschiedet von fixen Vorstellungen. Ich habe gemerkt, wenn ich losgelassen habe, ist alles von alleine gekommen und zwar noch besser als ich es mir erträumt habe. Zum Beispiel der Klaus. Der Himmel hat uns Klaus geschickt. Ohne ihn würde der Kühlschrank und die PV Anlage immer noch nicht so laufen. Danke Klaus, dass es dich gibt. Wir sind große Fans von dir.

Ich vertraue auf das Leben, dass es uns genau das bringt, was wir brauchen. Und genau dieses Freiheitsgefühl, aufeinander Vertrauen, einander Helfen, all das was man auf Reisen miteinander erlebt, ist genau das, was wir brauchen. Neue Abenteuer miteinander als Familie erleben und näher zusammenrücken, das brauchen wir. Das brauche ICH.

Wir sind angekommen!

Wir sind nach 4 Tagen „on the road“ mit sehr schönen Zwischenstopps- die wir spontan eingelegt haben- endlich in Itziar (in der Nähe von San Sebastian) angekommen. Wir stehen mit unserem Wohnwagen bei einem Bauernhof mit großen Gemüsegärten. Vor unserer Nase ist ein Feld mit jungen Obstbäumen. Es gibt 2 Hunde, viele frei herum laufende Hühner, Enten, Katzen, rundherum bewaldete Hügel, in den Stallungen sind Hasen und Küken. Die Kinder sind mit baden im Naturpool, Bodentrampolin, Sandkasten, Baumhaus, Schaukel und den Tieren beschäftigt. Wir dürfen uns aus dem Garten ernähren und fühlen uns willkommen und frei. Zu unserer Überraschung ist gleich am ersten Tag eine Artistengruppe aus Argentinien zu Besuch, die gerade durch Europa tourt. Artisten aus Übersee, hier auf dem Bauernhof mitten in der Pampa und wir Aberers mitten drin. Nach der Show haben sie uns und den Kindern Fragen aus ihrem Leben beantwortet und mit uns zusammen akrobatische Tricks gemacht. Ida war sofort begeistert. Antonia war mit den Katzen beschäftigt und Greta war überall mit dabei. Wir alle sind angekommen. Physisch und bald auch mental. Man sagt ja, die Seele geht zu Fuß hinterher. Da wir nur mit maximal 80km/h unterwegs sind, ist sie sicher bald da. Jetzt gilt es, unser System runterzufahren und in unserem Tempo auf unserer eigenen Welle zu reiten.